… dann muss das nicht zwangsläufig eine Aufforderung zum Abnehmen an den Beschenkten sein. Die jährlich 80 bis 100 Patientinnen und Patienten in den Stationen 62 und 64a der MHH-Kinderklinik haben dies nicht nötig. Kinder, die hier mit Sportgeräten trainieren, kämpfen gegen den Muskelschwund.Eine körperliche Begleiterscheinung der Chemotherapie, bedingt durch eine lange Verweildauer und vielem Liegen. Sie sind zwischen sieben und 17 Jahre alt und haben bereits eine der härtesten Diagnosen, die man bekommen kann, hinter sich: Krebs.
Inwerken spendet an den Verein für krebskranke Kinder Hannover e. V.
Der Verein für krebskranke Kinder Hannover e. V. wurde 1984 gegründet. Er unterstützt Kinder, Ärzte und Angehörige bspw. durch die Bereitstellung von kostenlosen Elternwohnungen auf dem Klinikgelände, finanziert zusätzliche Arzt- und Arzthelferinnenstellen, richtet Eltern- und Spielzimmer auf den Kinderkrebsstationen ein und sammelt Gelder für den Ausbau der Räumlichkeiten oder die Anschaffung von Gerätschaften. Inwerken unterstützt den Verein für krebskranke Kinder im Dezember 2020 mit einer Spende über 3.878,00 €. Diese wurde dringend für den Kauf eines speziellen Trainingsgeräts benötigt.
Training gegen den Muskelschwund
Mit dem neu angeschafften Gerät haben Stationskinder die Möglichkeit, ihre Kraft durch gezielte Übungen wieder zu erlangen. Der Muskelschwund wird durch die Anwendung kompensiert. Die Muskeln nach und nach wiederaufgebaut. Das Gerät bietet viele verschiedene Übungen. Diese wurden zuvor an verschiedenen Geräten durchgeführt. Es müssen keine Gewichte geschleppt werden. Die Bedienung erfolgt einfach per Knopfdruck.
Auf die Frage, ob die Anschaffung dringlich sei, antwortete die Leiterin der MHH-Geschäftsstelle Hannover Frederike Andritzky: „Die alten Geräte waren ungeeignet für Kinder.“ Weiter erklärt sie: „Der Muskelschwund führt u.a. dazu, dass die Patienten sehr eingeschränkt sind in ihrem „eigenständigen“ Alltag. Das ist eine große seelische Belastung. Allein auf die Toilette gehen, wird zur Herausforderung. Die Sporttherapie trägt dazu bei, dass diese Einschränkungen so gering wie möglich gehalten werden. Sie sorgt für eine Reintegration in soziale Strukturen.“
Wir bei Inwerken freuen uns, dass wir die Kinder der Stationen 62 und 64a auf diese Weise unterstützen können. Noch mehr über die Kinder und Jugendliche erfahren wir von ihrem Sport-Therapeuten Mirko Buzdon: „In der Trainingstherapie wird viel Wert auf die individuelle Betreuung gelegt. Hierbei kommt es des Öfteren dazu, dass Elternteile den Raum verlassen, um dem Kind die nötige Konzentration zu ermöglichen. Oder selbst durchatmen zu können. Zum Teil weisen wir aber ebenso explizit darauf hin, sich die Sporttherapie anzuschauen. Es geht darum zu erfahren, inwieweit die erkrankten Kinder belastet werden sollten, um im Hausaufgabenprogramm effiziente Reize setzen zu können.“ Er schildert weiter: „In der Trainingstherapie gibt es aus bewegungstherapeutischer Sicht kaum Grenzen. Ein Beispiel hierfür ist das gesicherte Klettern an der Kletterwand – trotz Infusionsständer und Schläuchen. Der Sportraum im Institut für Sportmedizin bietet optimale Möglichkeiten, um den Aufbauprozess zu unterstützen und ist für viele Kinder das Highlight des Tages.“
Holding stiftet Gesellschaftsspiele
In Covid-19-Zeiten sind die Tage auf der Station lang und einsam. Die Stationsbewohnerinnen und Bewohner müssen unter sich bleiben. Auch der Trainingsraum ist nicht zugänglich. Um hier die Langeweile zu vertreiben stiftete die Inwerken Holding einen großen Stapel an Gesellschaftsspielen aus dem Mikado-Spielwarenladen in Winsen. „Dieser Laden ist superschön und die Menschen, die dort arbeiten, sind einmalig und mit Leidenschaft bei der Sache. Solche lokalen Händler muss man unbedingt supporten.“, so Vorsitz Frank Bachmann. Das Team stellte eine Auswahl von Spielen zusammen: Angefangen von der klassischen Gesellschaftsspielesammlung bis hin zu „Die Siedler von Catan“. „Daran werden die Kinder auf jeden Fall Freude haben.“ bestätigt Frau Andritzky und Herr Buzdon ergänzt: „Die hängen sowieso viel zu viel vor der Daddelkiste.“
Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht
Wer ebenso Interesse hat, die wertvolle Arbeit des Vereins zu fördern, findet hier die entsprechenden Informationen. Gerade in Zeiten von Covid-19: Das Virus hat die Station und ihre jungen Patientinnen und Patienten isoliert. So freuen sich Frederike Andritzky und ihr Team besonders jetzt über kreative Ideen und Unterstützung.