Rudolstadt. Es kommt so gut wie kein Unternehmen drumherum: Die Digitalisierung wird die Arbeitsprozesse tiefgreifend verändern. Nicht jede Firma hat die Experten dafür im eigenen Haus. Gut, wenn es Dienstleister gibt, die hier mit ihrem Wissen beratend zu Seite stehen.

Die Inwerken AG mit Stammsitz in Hannover ist ein solcher Dienstleister ­– gegründet im Jahr 1999 mit der Idee, eine professionelle und unternehmensnahe SAP- und IT-Beratung sowie deren Umsetzung anzubieten, um die Arbeit anderer Menschen leichter zu machen. Die Vision ist dabei die Schaffung einer „digitalen Fabrik“.

Mitteldeutschland von hier aus im Blick

Seit dem 1. September gibt es eine Außenstelle der Firma mit zunächst drei Mitarbeitern im Rudolstädter Innovations- und Gründungszentrum (IGZ). „Wir sind drauf spezialisiert, Unternehmen bei der Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen zu beraten“, so Holger Lexow. „Es ist praktisch das, wovon die ganze Welt spricht. Wir sind Begleiter und Umsetzer auf dem Weg hin zum papierlosen Büro oder der digitalen Produktionshalle.

Dabei ist unsere Aufgabe die Prozessgestaltung und der anwenderfreundliche Aufbau einer Software bzw. Applikation“ beschreibt er das Betätigungsfeld. „Der Mitarbeiter an der Werkbank soll wertschöpfend tätig sein und nicht mehr Zeit mit dem Eingeben von unzähligen Informationen verbringen. Die sind nämlich längst auf digitalem Wege im System angekommen.“

Zu den Inwerken-Kunden gehören neben bedeutsamen Maschinenbauunternehmen auch kleinere mittelständische Unternehmen. Dass man sich für die Eröffnung einer Außenstelle ausgerechnet in Rudolstadt entschieden hat, hängt auch mit der geografischen Lage zusammen. „Mitteldeutschland war für uns bisher ein weißer Fleck. Rudolstadt liegt zentral in Deutschland, die Infrastruktur ist hier vorhanden“, nennt der Standortleiter die Vorteile. Und: Die Mitarbeiter kommen aus der Region und kennen sich bereits von vorherigen Projekten und Arbeitergebern. „Der Bedarf für diese Dienstleistung ist hoch, jetzt ist es unsere Aufgabe, die Kontakte zu den Firmen herzustellen. Das ist auch eine Vertrauensfrage“, ergänzt Nasko Dimitrow. Der Rudolstädter hat bereits Ende der 1980er Jahre im damaligen Röhrenwerk erste Erfahrungen mit Computern und Programmieren gemacht und ist dem Metier bis heute treu geblieben. Mit gut einem Dutzend Unternehmen steht man bereits in Kontakt, sie kommen vornehmlich aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Das Spannende an unserer Tätigkeit ist, dass wir dabei auch auf bedeutende Firmenentscheider treffen, die in Digitalisierung von Prozessen denken und handeln“, erklärt er.

Von Rudolstadt aus startet das Team jetzt auf den mitteldeutschen Markt. Dafür sind weitere Fachleute willkommen. „Ja, wir haben vor, hier am Standort zu wachsen und suchen Mitarbeiter“, so Holger Lexow. „In Thüringen und Sachsen gibt es kaum Weltkonzerne mit eingenen großen IT-Abteilungen. Mittelständische Unternehmen, so unsere Erfahrung, nutzen gern die Kompetenz der externen Berater, sie sind unsere Zielgruppe“, schaut er nach vorn.

Dabei suchen die Mitarbeiter auch den Kontakt zur Politik. So wie am Montagabend beim 14. Technologie-Dialog in Erfurt, bei den Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) unter anderem das sehr wichtige Thema Fördermittel für zukunftsweisende Technologien ansprach, um die Unternehmen zukunftsfähig und den Standort Deutschland wettbewerbsfähig zu halten.

Quelle:
Heike Enzian / 21. November 2018
rudolstadt.otz.de
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