MES steht für Manufacturing Execution System und beschreibt eine Softwarelösung, welche die Lücke zwischen der übergeordneten Unternehmenssteuerung durch SAP-Systeme und den einzelnen Arbeitsplätzen auf der Shopfloor Ebene schließt. Es übernimmt zentrale Funktionen zur Überwachung und Steuerung der Fertigungsabläufe in Echtzeit.Außerdem bündelt und verarbeitet ein MES-System Daten aus der Produktion und dient als Bindeglied zwischen der Planung und der operativen Umsetzung. MES-Systeme sind in der Regel eigene Systeme und haben daher mehrere Schnittstellen zu anderen Systemen.
Somit unterstützt ein MES-System bei einer Durchführung von effizienten Fertigungsprozessen und bietet die Möglichkeit, Produktionsabläufe zu optimieren. Außerdem werden MES-Systeme als Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung des Shopfloors gesehen. Gängige MES-Systeme (vgl. Abbildung 1) sind eigenständige Systeme und verfügen über eine Schnittstelle zum SAP-System. Embedded MES-Lösungen (vgl. Abbildung 2) hingegen sind in das SAP integriert und benötigen keine externe Schnittstelle, um die Fertigung zu steuern.
Abbildung 1: Gängige MES-Landschaft mit einer Datenschnittstelle für Stammdaten, Fertigungsaufträge, Rückmeldungen etc.
Abbildung 2: Embedded MES-Lösung in SAP ohne Schnittstellen für eine bessere Systemperformance
Im Folgenden werden die Einführungsschritte zwischen einer gängigen und einer Embedded-MES-Lösung verglichen und hinsichtlich der Kosten bewertet. Dabei werden wir auf sieben Punkte eingehen. Die Punkte an sich sind individuell anpassbar und erfüllen die Grundfunktionalitäten eines Manufacturing-Execution- Systems:
- Größe und Komplexität der Produktionsumgebung
- Anzahl der zu integrierenden Terminals
- Umfang der gewünschten MES-Funktionen – Standardsoftware vs. Individuallösung
- Erforderliche Hardware: Terminals, Server etc.
- Einrichten der Schnittstellen
- Schulung der Mitarbeiter
- Beratung
MERGE als Embedded-MES-Lösung
Gängige MES-Systeme sind autarke Fertigungssteuerungssysteme mit Schnittstellen zum SAP-System und zu Produktionsmaschinen. Die Funktionalität wird durch das MES-System gewährleistet, wobei die Schnittstellen mit dem SAP-System und den Produktionsmaschinen funktionieren müssen. MERGE hingegen ist bereits im SAP-System integriert und die Funktionalität des MES-Systems wird durch das SAP-System gewährleistet, welches durch andere SAP-Komponenten in der Funktionalität nicht beeinträchtigt wird.
Der Vergleich der Einführungskosten von einem gängigem MES und MERGE ist von verschiedenen Faktoren abhängig, allerdings sind bei MERGE einige Einführungsschritte obsolet, da die Fertigungssteuerung in dem SAP-System abgebildet wird. Somit lassen sich bspw. Implementierungskosten für die Einrichtung von Schnittstellen oder von Fertigungsterminals einsparen. Nachfolgend sind die wesentlichen Bestandteile für die Einführung eines MES-Systems aufgeführt. Die Bestandteile werden kurz erläutert und auf die Implementierungskosten hin bewertet.
Größe und Komplexität der Produktionsumgebung
Dieser Punkt bezieht sich auf die Unternehmensgröße und die Anzahl der Standorte, Fertigungslinien und Arbeitsplätze. Je mehr Standorte, Fertigungslinien und Arbeitsplätze in einem MES-System vorhanden sind, desto mehr Daten müssen in dem MES- und SAP-System gepflegt werden. MERGE hingegen greift auf eine zentrale Datenstruktur zu und benötigt lediglich ein System mit den Daten, die benötigt werden um die Fertigung zu steuern.
Anzahl der zu integrierenden Terminals
Die Terminals, an denen die Fertigungsschritte angezeigt werden und an denen der Fertigungsmitarbeiter die Fertigungsfunktionalitäten des MES nutzen kann, erfordern eine Konfiguration der jeweiligen Software, welche spezifisch auf den Arbeitsplatz eingestellt werden muss. MERGE hingegen ist hier flexibel anwendbar und das Aufrufen der Fertigungsfunktionalitäten erfolgt mit einem Internetbrowser. Der Fertigungsmitarbeiter muss sich lediglich mit seinen Zugangsdaten anmelden und seinen Arbeitsplatz auswählen, um auf den arbeitsplatzspezifischen Arbeitsvorrat zugreifen zu können. Die Anmeldung kann an einem stationären Terminal oder an einer mobilen Tablet-Lösung erfolgen. Die Einrichtung der stationären MERGE-Terminals und der mobilen MERGE-Lösung ist einfach und kostengünstig umzusetzen, da diese auf bewährte Browsertechnologien zurückgreifen und als „out of-the-box-Lösung“ im Lieferumfang enthalten sind.
Umfang der gewünschten MES-Funktionen – Standardsoftware vs. Individuallösung
Eigenständige MES-Systeme bieten eine Vielzahl von Standardfunktionen, wohingegen sich MERGE auf Grundfunktionalitäten, wie z. B. Rückmeldungen und Datenerfassungen konzentriert und die Standardfunktionen durch Customizing-Möglichkeiten anpassbar sind. Die MES-Grundfunktionalität kann mit anderen SAP-Komponenten (z. B. PP/DS, EWM) integriert werden, um das volle Potential von MERGE auszuschöpfen. Bei eigenständigen MES-Systemen können die Standardfunktionen in der Regel nicht angepasst werden und müssen individuell implementiert werden. Die MERGE-Grundfunktionalitäten hingegen werden kontinuierlich erweitert und die Customizing-Möglichkeiten verfeinert und aktualisiert.
Erforderliche Hardware: Terminals, Server etc.
Die gängige MES-Landschaft beruht auf stationären Terminals und benötigt für die Funktionsfähigkeit einen eigenen Server, auf dem die identischen Stammdaten wie im SAP-System vorhanden sein müssen, um miteinander kommunizieren zu können. Die MERGE Systemlandschaft hingegen greift auf eine einheitliche Datenbasis zurück und benötigt keine Schnittstellen, um die Funktionalität sicherzustellen. Das hat den Vorteil, dass die MES-Funktionalität direkt im SAP erfolgt und die Datenerfassung an den MERGE-Terminals möglich ist. Darüber hinaus bietet MERGE eine mobile „out-oft-the-box-Lösung“, was die Anbindung der MERGE- Terminals vereinfacht.
Einrichten der Schnittstellen
In eigenständigen MES-Systemen müssen die Schnittstellen zum SAP-System in beiden Systemen für die externe Eingangs- und Ausgangsseite eingerichtet und gepflegt werden, um IDoc-Dateien korrekt empfangen und senden zu können. In MERGE sind keine externen Schnittstellen vorhanden. Lediglich interne Schnittstellen können eingerichtet werden, um z. B. eine Sammelübergabe von IDoc-Dateien und somit die Performance des Systems zu gewährleisten. Dabei werden die Daten für die interne Verarbeitung gesammelt und an die interne Schnittstelle übergeben, wenn diese verarbeitet werden sollen.
Schulung der Mitarbeiter
Der Unterschied bei der Schulung des eigenständigen MES-Systems und des MERGE ist von der Komplexität der Prozesse bzw. der Systemunterstützung abhängig. MERGE vereint ein einfaches Usability-Design und ein flexibles Anpassen an den gelebten Prozess, sodass der Fertigungsmitarbeiter optimal beim Ausüben seiner Tätigkeit unterstützt wird. Das Schulen der SAP-Anwender im Zusammenspiel mit SAP PP erfolgt durch unsere qualifizierten SAP-Berater, um den SAP-Anwendern einen ganzheitlichen Blick über die MERGE und PP Funktionalität zu geben.
Beratung
Die Beratungsleistung bei gängigen MES-Systemen bezieht sich lediglich auf das MES-System selbst. Damit ist ein hoher Koordinationsaufwand zwischen den MES und SAP-Beratern an der Schnittstelle notwendig. Bei der Beratungsleistung zum MERGE erhalten Sie einen ganzheitlichen Blick auf das embedded MES-System und profitieren von unserer langjährigen SAP-Expertise. Der Koordinierungsaufwand zu dem Modul SAP PP wird durch die Lösung minimiert und die Abstimmungen zu SAP PP sind nicht fachfremd, da dieselbe Terminologie benutzt wird.
Der Vergleich von Funktionalitäten und Einführungskosten von gängigen MES-Systemen und MERGE ist von verschiedenen Faktoren abhängig, allerdings sind bei MERGE einige Einführungsschritte obsolet, da die Fertigungssteuerung direkt im SAP-System abgebildet wird. Die Funktionalitäten von MERGE orientieren sich an den Grundanforderungen von Manufacturing-Execution-Systemen und sind individuell erweiterbar. Somit lassen sich gegenüber gängigen MES-Systemen sowohl Implementierungskosten als auch laufende Kosten minimieren.
Sprechen Sie uns gerne an! Gemeinsam werden wir Ihre individuellen Anforderungen prüfen und den Nutzen einer MERGE Einführung beurteilen. Dabei ist es unerheblich, ob Sie bereits ein bestehendes MES-System im Einsatz haben oder ob Sie auf der Suche nach einer MES-Lösung sind.