Investitionen stellen einen zentralen Faktor des Unternehmensmanagements dar. In Zeiten von Sanktionen und Lieferengpässen sind Investitionen mit Risiken verbunden, dennoch sind sie von entscheidender Bedeutung für eine reibungslose und langfristige Produktion. Das SAP-Modul IM könnte eine sichere und flexible Lösung bieten.
Das SAP-Investitionsmanagement ist eine wertvolle Unterstützung beim Investitionscontrolling
Investitionen sind der Schlüssel zur gezielten Umwandlung von Kapital in Vermögenswerte und damit ein zentraler Aspekt des Unternehmensmanagements. Das Investitionsmanagement umfasst die Planung, Umsetzung und Kontrolle von Investitionsentscheidungen. Dazu gehören auch Ausgaben für Sachanlagen, Instandhaltung, Forschung, Entwicklung und Mitarbeiterentwicklung. Für produzierende Unternehmen sind Investitionen in die Beschaffung und Pflege von Produktionsanlagen von beträchtlicher Bedeutung. Fehlinvestitionen können für ein Unternehmen existenzbedrohende finanzielle Konsequenzen haben.
Um jedoch den Überblick über Investitionsobjekte zu behalten, Prioritäten festzulegen und auf Veränderungen in der Weltwirtschaft zu reagieren, nutzen viele Unternehmen Software wie das SAP IM-Investitionsmanagement.
SAP-Investitionsmanagement
Das SAP-Modul IM unterstützt die Anwendenden bei jedem Schritt der Planung, Durchführung und Kontrolle von Investitionen im Unternehmen. Zu den Leistungen des Moduls zählen die betriebs- und finanzwirtschaftliche Beurteilung der Investition, die Prüfung der Realisierbarkeit von Investitionsvorhaben, die Bereitstellung der methodischen und technischen Infrastruktur für eine Investitionsbegleitung sowie die Bereitstellung von Informationen für Reporting-Zwecke gegenüber der Unternehmensleitung.
Investitionsprogramme
Das Investitionscontrolling sieht sich häufig mit der Herausforderung konfrontiert, das Konzept der Planung und Budgetierung optimal umzusetzen. Um die geplanten und budgetierten Kosten übersichtlich darzustellen, bietet das SAP-Modul IM die Möglichkeit, eine Programmstruktur aufzubauen. Diese bildet die Grundlage für eine optimale und integrierte Investitionsplanung bis hin zur Aktivierung der Anlagegüter, inklusive des Jahresabschlusses.
Programmstruktur
Unabhängig von Organisationseinheiten wie Geschäftsbereichen, Werken etc. können Programmstrukturen definiert werden. Dazu werden verschiedene Strukturebenen aufgebaut. Die erste Strukturebene, auch Top-Position genannt, wird im ersten Schritt und alle weiteren Programmpositionen werden im Nachgang angelegt.
Für den Aufbau der Programmstruktur gilt folgende Faustregel: Eine einfache Programmstruktur ermöglicht eine effiziente Planung und Berichterstattung.
Planung und Budgetierung
In den meisten Fällen steht für die Umsetzung eines Investitionsprojekts oder eines Investitionsprogramms ein begrenzter Kapitalbetrag zur Verfügung. Infolgedessen ist eine Aufteilung der Budgets auf die verschiedenen Projekte erforderlich, was als Budgetierung bezeichnet wird. Das Hauptziel der Budgetierung besteht in der Sicherstellung einer Priorisierung von Investitionsprojekten, die den größten Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele leisten kann.
Bei der Budgetierung von Investitionsprojekten werden im Wesentlichen zwei Ansätze unterschieden. Der erste Ansatz basiert auf einem fest vorgegebenen Budget, das bereits im Vorfeld definiert wurde. Infolgedessen müssen die Projekte entsprechend den verfügbaren finanziellen Ressourcen priorisiert werden.
Der zweite Ansatz zielt auf die gleichzeitige Optimierung des Investitionsprogramms und des Investitionsbudgets ab. Bei dieser Vorgehensweise werden die Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zwischen den Investitionen und der Finanzierung berücksichtigt. Dadurch lässt sich eine flexiblere Allokation der Mittel erreichen, was wiederum eine Steigerung der Gesamtrentabilität des Investitionsportfolios ermöglicht. Die Auswahl des geeigneten Ansatzes erfolgt unter Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten und Ziele des Unternehmens.
Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile, weshalb die Entscheidung auf einer sorgfältigen Analyse der finanziellen Situation und der strategischen Ziele des Unternehmens basieren sollte.
Planung
Die Planung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, beispielsweise auf der Programmposition oder auf der entsprechenden Maßnahmenanforderung. Bei der Wahl des passenden Objektes zum Zeitpunkt der Planung sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
- Planung mit Bezug auf eine konkrete Maßnahme -> PSP-Elemente oder CO-Innenaufträge
- Planung ohne Bezug auf eine Maßnahme -> IM-Programmposition
- Planung mit Bezug auf eine Maßnahme -> Maßnahmenanforderung
Ein Planungsmix ist jedoch auch denkbar.
Die „kleine Lösung“
Bei der Planung mit Bezug auf eine konkrete Maßnahme. handelt es sich um die „kleine Lösung“, oft auch als vereinfachtes Investitionsmanagement bezeichnet, basiert auf einer schlankeren Architektur. Sie fokussiert sich auf grundlegende Funktionen, die für kleinere Organisationen oder weniger komplexe Investitionsprojekte ausreichen. Für die einfache Kostenüberwachung werden die Maßnahmen und Projekte im Controlling-Modul (CO) abgebildet. Kostenstellen und Innenaufträge werden zur Kostenkontrolle verwendet. Die Innenaufträge dienen zunächst als Kostensammler.
Budgetierung
Nachdem die Programmstruktur aufgebaut und die Planung auf das entsprechende Objekt durchgeführt wurde, kann die Budgetierung erfolgen. Das Budget wird von oben nach unten verteilt, wobei die Planwerte ggf. korrigiert werden können. Die Budgetwerte können selbstverständlich entsprechend gepflegt werden. Das Investitionsmanagement bietet Ihnen eine transparente Übersicht über alle geplanten und bereits verbrauchten Budgets.
Wissenswertes
Es ist von Vorteil, sich mit dem Genehmigungsjahr vertraut zu machen. In der Praxis zeigt sich, dass Investitionen häufig über mehrere Jahre geplant werden. Um das Konzept der Planung optimal zu nutzen, wird das Genehmigungsjahr herangezogen. Das Genehmigungsjahr ist durch Bezeichnung und Zuordnung eindeutig einem Investitionsprogramm zugeordnet. Dadurch können die Werte, die in diesem oder in anderen Jahren genehmigt wurden, im Programm abgebildet werden.
Dazu sind verschiedene Szenarien denkbar:
- Die für ein Genehmigungsjahr geplanten Werte einer Maßnahme können an das Programm zurückgegeben und zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden
- Ebenso ist eine Beibehaltung des Budgets der Maßnahme und eine Verteilung des Budgets innerhalb der Maßnahme zu einem späteren Zeitpunkt möglich.
Fazit
Für jedes Unternehmen sind Investitionen von entscheidender Bedeutung. Daher ist ein effektives Investitionscontrolling unerlässlich. Das SAP-Modul IM ist eine wesentliche Unterstützung für Unternehmen im Investitionsmanagement. Es ermöglicht die vollintegrierte Abbildung des gesamten Prozesses. Je nach Unternehmenszielen und -bedingungen kann dabei entweder der Ansatz der festen Budgetierung oder die gleichzeitige Optimierung von Programm und Budget gewählt werden. Die Wahl hängt von den Unternehmenszielen und -bedingungen ab. Das SAP-Investitionsmanagement ermöglicht eine optimale Gegenüberstellung von Planung und Budget, sodass Investitionen strategisch gesteuert und der langfristige Erfolg des Unternehmens gesichert werden kann.