„Das ABAP-Kochbuch – Erfolgsrezepte für Entwickler“ ist ein Buch welches bei vielen Entwicklerinnen und Entwicklern als wichtiges Nachschlagewerk gilt. Alle Autoren sind langjährige SAP-Berater und ABAP-Entwickler bei Inwerken. Gemeinsam haben sie vor 6 Jahren ihre Köpfe zusammengesteckt und ein Buch geschrieben, in dem es nicht nur um das „Wie?“, sondern vor allem um das „Warum?“ geht. Denn das reine Nachkochen von Lösungen macht dich nicht automatisch zu einer guten Programmiererin bzw. Programmierer. Sechs Jahre später wollen wir wissen, was die Autoren heute über ihren Schreibprozess denken, wie sie das Buch im heutigen Kontext sehen und ob man es sich noch kaufen sollte.

Wie es zu dem ABAP-Kochbuch gekommen ist

Enno Wulff, der durch die Arbeit an Tricktresor.de schon Erfahrung im Schreiben von Tipps & Tricks über die SAP-Entwicklung hatte, war überzeugt von der Idee ein längeres, ausführlicheres und zusammenhängendes Werk zu schaffen. Als er auf Xing einen Aufruf zur Anfrage ein SAP-Buch zu schreiben sah, war er sofort an Board. Später entstand daraus das ABAP-Kochbuch.
Ihm war von vorneherein klar, dass er ein solches Mammutprojekt nicht alleine stemmen konnte. Deshalb überzeugte er seine Kollegen von der Idee eines praxisorientierten Buchs, das ein breites Spektrum alltäglicher Programmieraufgaben im Detail erklärt. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern Dennis Goerke, Maic Haubitz, Sascha Seegebarth, Udo Tönges und dem Rheinwerk Publishing Verlag entwarfen sie die Idee: Programmierung eines Ticketsystems. Es sollte eine komplette Applikation entwickelt werden, bei der die einzelnen Bestandteile trotzdem losgelöst betrachtet werden konnten.

Schreibprozess des ABAP-Kochbuches

Die Autoren, die bis dahin noch keine Erfahrung in der Erstellung eines Fachbuches hatten, sahen sich Fragen gegenübergestellt, auf die sie erst einmal Antworten finden mussten.

Wie viel Platz benötigen Screenshots, Code und Erklärungen? Wann kommt welches Kapitel, welchen Umfang räumen sie den unterschiedlichen Themen ein? Ein Prozess, den das frisch geborene Autoren Team erst einmal durchlaufen musste. Enno Wulff beschreibt es sechs Jahre später so: „Der Schreibprozess war sehr mühsam. Zu Beginn hatte ich die naive Vorstellung, dass ich locker drauf los schreiben kann. Flapsige Anmerkungen sind jedoch in einem Fachbuch fehl am Platze. Zudem musste jede Arbeitsanweisung detailliert beschrieben werden, damit sie von jedem Lesenden nachvollzogen werden kann.“
Zum Glück hatte das Team mit Janina Karrasch eine erfahrene Lektorin, welche mit Detailklärungen und Nachfragen die Autoren zu neuen Höchstleistungen antrieb.

Durch ihre Fragen und die hohen Ansprüche von Enno Wulff zieht sich der Schreibprozess in die Länge. Somit schrieben die Autoren sechs Monate mit viel Hingabe an dem 700eiten-Kochbuch. Die Mühen haben sich zum Glück mehr als ausgezahlt. Trotz vieler Neuerungen in der ABAP-Sprache sowie durch Fiori und SAPUI5 ist das Buch auch heute noch aktuell. Enno Wulff empfiehlt das Buch immer noch jedem, der mit SAP und ABAP arbeitet oder arbeiten will.

Heute würde Enno Wulff vieles anders machen. Er würde nie wieder ein Buch from Scratch schreiben, denn das erhöht den Druck auf die Schreibenden. Zudem würde er Neuerungen konsequent einbeziehen. Dadurch, dass neuere Sprachelemente wie String Templates kaum behandelt wurden, ist das Buch relativ schnell gealtert.

Wem schenke ich das ABAP-Kochbuch?

Jeder sollte sich das Buch kaufen, der mit SAPGUI programmiert. Zusätzlich bietet das Buch, Anregungen, um Programmierungen wiederzuverwenden. Ein Thema welches heute noch nicht weit verbreitet ist.

Würde Enno Wulff heute wieder ein Buch schreiben, dann wäre die Themenauswahl ähnlich, jedoch würde er Unit Tests und Testbarkeit einen großen Platz einräumen. Wir dürfen also gespannt sein, ob es eventuell eine Fortsetzung von dem Inwerken-Autoren-Team gibt.

Sie Interessieren sich für weitere SAP-Themen? Dann schauen sie gerne auf unseren Expertblog vorbei dort ist ein spannender Artikel über das Neue Hauptbuch in S/4HANA oder über die Mobile SAP-Apps: PWA’s, SMP und Cordova.