Am 24. und 25. Februar 2017 fanden im Hause Inwerken eine SAP CodeJam zum Thema „ABAP for SAP HANA Fundamentals“ und der erste SAP Inside Track in Hannover statt.

Ich hatte das Glück einen Platz bei beiden Veranstaltungen zu bekommen und möchte gerne ein wenig darüber berichten.

Freitag: CodeJam „ABAP for SAP HANA Fundamentals“ #sapcjhan

Nach einer kurzen Einleitung von Thomas Gauweiler zu dem Thema konnten die Teilnehmer am Freitag die neuen ABAP Funktionalitäten auf einem bereitgestellten Testserver mit aktuellem Netweaver selbst ausprobieren.
Dafür waren einige Übungen vorbereitet worden, die man als Orientierung bei der Erforschung der neuen Funktionen nutzen konnte.
Dabei wurde unter anderem die neue Entwicklungsoberfläche „ABAP Development Tools“ (ADT) vorgestellt, die auf Eclipse basiert. Die Teilnehmer, die diese noch nicht nutzen, konnten diese hier kennenlernen und ausprobieren.
In diesem Zusammenhang wurde auch gezeigt, wie man das ABAP Testcockpit in Eclipse dazu benutzen kann, problematische Programmteile in kundeneigenem Code zu finden.
Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die neuen Prioritäten für gute Performance mit einer HANA Datenbank gelegt.
Danach wurden CDS Views entwickelt, die man in neueren Releases als wesentlich mächtigeren Ersatz für die SE11 bekommt. So kann man beispielsweise Views mit Outer Joins erstellen.
Auch die neue OpenSQL Syntax wurde vorgestellt.
Besonders interessant fand ich, dass für alle oben genannten Funktionen zwar ein aktuelles Netweaver Release benötigt wird, aber keine HANA-Datenbank.
Ganz HANA-spezifisch sind bei der ABAP Programmierung nur die ABAP Managed Datasbase Procedures (AMDP). Um diese ging es in der fünften und letzten Übung.
Bei Fragen zu allen oben genannten Themen stand uns Thomas Gauweiler kompetent Rede und Antwort, aber auch untereinander fand reger Wissens- und Erfahrungsaustausch statt.

Samstag: SAP Inside Track #sitHVR

Nach dem herzlichen Empfang und den einleitenden Worten durch Enno Wulff und Sascha Seegebarth von Inwerken, hatte die Keynote das Thema „Machine Learning“ und wurde von Fred Verheul gehalten.
Fred gab eine sehr gute Übersicht zu dem Thema, zunächst über bereits bestehende Anwendungen (Produktempfehlungen wie bei Amazon oder Netflix), dann auch einen Ausblick in die Zukunft mit möglichen Anwendungsszenarien (Predictive Maintenance, Health Care uvm.).

Nachdem Thomas Gauweiler Interessantes zu den Themen CDS und BOPF präsentierte, gab es von Karol Kalisz Neuigkeiten vom Internet of Things.
Hierbei konnten wir auf unseren Smartphones eine Anwendung starten, die dann live Sensordaten schrieb, die wir direkt in der Cloud-Datenbank sehen konnten. Eine sehr gelungene und interessante Demo.
Nach der Pause gewährte uns Fabian Lehman einen Ausblick auf die SAP HCP IoT Services 4.0, parallel gab es einen Vortrag zur Serialisierung von Klassen von Carsten Komnik.
Leider musste ich auf die Vorstellung des Amazon Echo Projektes von Gregor Wolf verzichten, da ich mir auf gar keinen Fall das Thema „Working with Legacy Code“ von Rainer Winkler entgehen lassen wollte.
Rainer zeigte uns unter anderem den neuen Befehl TEST-SEAM (verfügbar ab Netweaver 7.5), mit dem man beim Schreiben von Testklassen auf Mock-Objekte verzichten kann.
Stattdessen wird während der Laufzeit des Tests einfach ein Bereich innerhalb des Programms ausgetauscht, z.B. ein Authority-Check gegen „sy-subrc = 0“ oder statt eines select-Befehls werden die Variablen über Programmcode gefüllt.
Ich denke, dass genau wie Rainer es sagte, dadurch in Zukunft mehr Tests geschrieben werden, da der Aufwand minimiert wird.
Seit dem Vortrag von Enno Wulff warte ich gespannt auf den darin vorgestellten GUI Designer.
Auch wenn dieser laut Enno nicht komplett stabil läuft, hat die Live-Vorstellung doch schwer beeindruckt!
Der letzte Vortrag, den ich besucht habe, war von Jörn Lembke über LoRa Networks.
LoRa steht für Long Range und 1 km Reichweite innerhalb von Gebäuden kann man wirklich als weitreichend bezeichnen.
Jörn erklärte uns, dass diese enorme Reichweite sozusagen gegen Bandbreite „getauscht“ wurde.
Einen Videostreaming-Dienst oder auch Audio kann man darüber sicher nicht laufen lassen.
Aber für die gedachte Anwendung, nämlich die Übertragung von Sensordaten (IoT), ist das sicherlich kein Problem.
Auch spezielle Anwendungsbeispiele wurden uns bei diesem Vortrag genannt, wie zum Beispiel die Lokalisierung von Paletten und andere Anwendungen innerhalb von Lagerhallen.
Ich persönlich fand hier das angeführte Beispiel eKanban sehr spannend.
Dabei erkennt ein Sensor, dass durch Schwerkraft gesteuert, der Ersatzbehälter im Regal nach vorne rollt. Per LoRa Netzwerk wird dann eine Nachricht gesendet, die einen Bedarf auslöst. Einfach genial.
Die letzte Session nutzen die Gastgeber unter anderem, um sich im Namen aller Besucher bei denen zu bedanken, die durch einen Vortrag zum Erfolg dieser genialen Veranstaltung beigetragen hatten.
Insgesamt kann ich sagen, dass es ein sehr lehrreicher, motivierender und spannender Aufenthalt in Hannover war.
Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich beim Inwerken Team für dieses großartige Ereignis und auch die optimale Verpflegung bedanken!